Kommentar – Eigentlich war ich schon immer ein großer Formel 1 Liebhaber. Das Rennen in Austin – Texas – nahm ich zum Anlass, mich wieder mit dem Geschehen im Rennsport vertraut zu machen, denn dieses Jahr habe ich die Königsklasse des Rennsports nicht verfolgt. Ich freute mich sehr, so wie jedes Jahr zuvor, auf den anstehenden Saisonauftakt in Melbourne im März, doch wurde stattdessen nur enttäuscht. Es scheint zum Trend geworden zu sein, einfach alles Altbewährte zu verwerfen. Die Formel 1 unterliegt einem ziemlichen Veränderungsdrang: Die neuen Sechszylinder-Motoren statt der herkömmlichen acht Zylinder erzeugen die Geräuschkulisse eines Elektrospielautos. Das ursprünglich typische Motorgeheule ist aus den Boxen der TV-Bildschirme nicht mehr wahrzunehmen. Die Fahrer suchen sich neuerdings ihre Wagennummern nach eigenem Gusto aus. Die Nummer Eins wird natürlich dem Weltmeister vorbehalten, alles andere wäre ein Unding. Dann nehme ich die 31, mit der Rückennummer spielt nämlich Bastian Schweinsteiger bei den Bayern. Und wenn die amerikanische Nationalhymne gespielt wird, muss stramm gestanden werden. Denn so haben es die Russen drei Wochen zuvor in Sotschi vorgemacht. Wie schön, dass vier Jahre Redbulldominanz nun ihr Ende findet. An die Stelle rückt das Mercedes-Werksteam, denn die Konstrukteursmeisterschaft hat man bereits eingetütet und die Fahrer Hamilton und Rosberg dürfen die Fahrermeisterschaft seelenruhig allein unter sich ausmachen. Und das Beste kommt natürlich zum Schluss. Denn der gute Bernie Ecclestone hat sich etwas Fulminantes einfallen lassen: Beim Grand Prix in Abu Dhabi gibt es doppelte Punkte, weil ein gutes Abschneiden im letzten Rennen der Saison einfach mehr Wert ist, als alle anderen Rennwochenenden zuvor. Zumindest einen Hoffnungsschimmer gibt es. Sebastian Vettel wechselt zu Ferrari. Eine sichere Bestätigung dieses Transfercoups steht noch aus, doch wie alle wissen, ist die Sache fix. Nur blöd, dass die Scuderia – Stand jetzt – nächstes Jahr drei Fahrer beschäftigt.